Die St. Johannes-Schützenbruderschaft Ahrem 1925 e.V. verfügt über eine Fahnenschwenker-Gruppe, welche im Jahr 1995 auf Grund einer Idee des damaligen Jungschützenmeisters Ferdinand Berger entstanden ist.
Zu den Fahnenschwenkern der ersten Stunde gehörten Stefanie Weber und Carsten Berger, die im Rahmen von Lehrgängen in der Kunst des Fahnenschwenkens ausgebildet wurden.
Als Leiter des Fahnencorps sorgt sich Raphael Moll um den Fahnenschwenkernachwuchs in unserer Bruderschaft. Er bildet die Ahremer Fahnenschwenker in diesem Sport durch hartes Training am Schützenheim aus. Interessierte Jugendliche sind selbstverständlich zum Mitmachen eingeladen.
Momentan besteht das Fahnenschwenkercorps aus 11 Jungschützen. Es sind dies Raphael Moll, Andreas Scholz, Andreas Krebs, Ralph Krebs, Martin Kaeder, Andreas Jung, Nils Vogel, Felix Berchem, Aaron Leifer, Christian Fuchs und Henrik Janßen, die mit stolzem Selbstbewusstsein ihre Fahnen tragen.
Die Darbietungen und Showeinlagen der Fahnenschwenker sind fester Bestandteil des Ahremer Schützen-festes. Bei den festlichen Umzügen unserer Schützenbruderschaft fallen wir durch unsere wehenden, in wechselnden Figuren durch die Luft wirbelnden Fahnentücher natürlich besonders auf. Die Fahnen-schwenkergruppe ist eines der besonderen Aushängeschilder unserer Bruderschaft und der ganze Stolz unseres Jungschützenmeisters.
Die Bedeutung des Fahnenschwenkens
Seit annähernd 600 Jahren werden die Fahnen geschwenkt. Doch außer dem fantastischen Erscheinungsbild des Fahnenschwenkens, gibt es auch hier eine tiefere, historische und christliche Bedeutung.
Die Fahnenschwenker stellen mit den geschwenkten Figuren die Fesselung und Entfesselung des heiligen St. Sebastianus dar.
Die Fahne stellt das fesselnde Seil dar, mit dem das Martyrium des Schutzpatrons bei der Fesselung an einen Baum, seinem grausigen Höhepunkt entgegen ging. Zunächst wird das Seil von rechts und links als Schlinge über den Kopf geworfen, dann werden beide Handgelenke hinter dem Kopf im Nacken gebunden. Das fesselnde Seil schnürt nun den Körper zusammen, um ihn dann rückwärtig an den Baum zu binden. Anschließend werden die Beine geschnürt und ebenfalls an den Baum gebunden. Nun muss man sich vorstellen, dass die maurischen Bogenschützen mit ihren Pfeilen Sebastianus wegen seines christlichen Glaubens auf Anordnung des Kaisers Diokletian (etwa 290 n. Chr.) beschossen, um ihn zu töten. Ohnmächtig sank Sebastianus zusammen und die Bogenschützen glaubten ihn tot. Freunde stellten jedoch fest, dass Sebastianus noch lebte und lösten die Fesseln. Daher wird die Fahne von den Beinen zum Kopf geführt und stellt die Entfesselung in umgekehrter Form der Fesselung dar.
Die meisten heutigen Figuren sind jedoch nicht an diese doch strenge Weise gebunden, sondern es wird überwiegend in der „offenen Art“ geschwenkt.